Bakterien in Krieg und Frieden: Eine Geschichte der medizinischen Bakt

Eine Geschichte der medizinischen Bakteriologie in Deutschland, 1890-1933
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Die "Ausrottung" aller "unsichtbaren Feinde" des Menschen durch die medizinische Bakteriologie: Aufstieg und Fall einer Leitwissenschaft der Moderne.

Als die WHO 1980 den "Tod der Pocken" verkündete, rückte die Vision einer Welt ohne Infektionskrankheiten in greifbare Nähe. Das Auftauchen neuer und die Rückkehr überwunden geglaubter Erreger machten jedoch wenig später klar, dass dies eine Illusion war. Silvia Berger beschäftigt sich mit der Geschichte jener Wissenschaft, durch deren Leistungen - allen voran der Entdeckung der pathogenen Bakterien - die "Ausrottung" der Seuchen erstmals möglich schien: die medizinische Bakteriologie. Die Autorin zeigt mit Blick auf Deutschland zwischen 1890 und 1933, dass der Glaube an die Beherrschbarkeit von Infektionskrankheiten nicht erst in neuester Zeit erschüttert wurde. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg erfuhr die Bakteriologie eine tiefgreifende Krise. Der von Militärbakteriologen zwischen 1914 und 1918 rigoros verfolgte Traum von der Vernichtung aller "unsichtbaren Feinde" und der Herstellung "reiner" Körper und Territorien rückte in weite Ferne. Die einstige Renommierwissenschaft musste in den 1920er Jahren eingestehen, dass sie mit ihren Denkfiguren das komplexe Zusammenspiel von Mikro- und Makroorganismen nicht mehr erklären konnte. Statt als "Krieg" konzipierte man nun das Verhältnis zwischen Bakterien und Menschen mit Begriffen wie "Gleichgewicht" oder "Symbiose", einer Art friedlichen Koexistenz.

Die Studie wurde 2008 mit dem Henry-E.-Sigerist-Preis für Nachwuchsförderung in der Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften ausgezeichnet.
Die ''Ausrottung'' aller ''unsichtbaren Feinde'' des Menschen durch die medizinische Bakteriologie: Aufstieg und Fall einer Leitwissenschaft der Moderne. Als die WHO 1980 den ''Tod der Pocken'' verkündete, rückte die Vision einer Welt ohne Infektionskrankheiten in greifbare Nähe. Mithilfe der Bakteriologie schien die ''Ausrottung'' der Seuchen erstmals möglich. Das Auftauchen neuer und die Rückkehr überwunden geglaubter Erreger machten jedoch wenig später klar, dass dies eine Illusion war. Silvia Berger zeigt mit Blick auf Deutschland zwischen 1890 und 1933, dass der Glaube an die Beherrschbarkeit von Infektionskrankheiten nicht erst in neuester Zeit erschüttert wurde. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg erfuhr die Bakteriologie eine tiefgreifende Krise. Der von Militärbakteriologen zwischen 1914 und 1918 rigoros verfolgte Traum von der Vernichtung aller ''unsichtbaren Feinde'' und der Herstellung ''reiner'' Körper und Territorien rückte in weite Ferne. Die einstige Renommierwissenschaft musste in den 1920er Jahren eingestehen, dass sie mit ihren Denkfiguren das komplexe Zusammenspiel von Mikro- und Makroorganismen nicht mehr erklären konnte. Statt als ''Krieg'' konzipierte man nun das Verhältnis zwischen Bakterien und Menschen mit Begriffen wie ''Gleichgewicht'' oder ''Symbiose'', einer Art friedlichen Koexistenz. Die Studie wurde 2008 mit dem Henry-E.-Sigerist-Preis für Nachwuchsförderung der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften ausgezeichnet. In der Reihe erschienen Christoph Gradmann: Krankheit im Labor. Robert Koch und die medizinische Bakteriologie (2005)
Die »Ausrottung« aller »unsichtbaren Feinde« des Menschen durch die medizinische Bakteriologie: Aufstieg und Fall einer Leitwissenschaft der Moderne.

Als die WHO 1980 den »Tod der Pocken« verkündete, rückte die Vision einer Welt ohne Infektionskrankheiten in greifbare Nähe. Mithilfe der Bakteriologie schien die »Ausrottung« der Seuchen erstmals möglich. Das Auftauchen neuer und die Rückkehr überwunden geglaubter Erreger machten jedoch wenig später klar, dass dies eine Illusion war. Silvia Berger zeigt mit Blick auf Deutschland zwischen 1890 und 1933, dass der Glaube an die Beherrschbarkeit von Infektionskrankheiten nicht erst in neuester Zeit erschüttert wurde. Bereits nach dem Ersten Weltkrieg erfuhr die Bakteriologie eine tiefgreifende Krise. Der von Militärbakteriologen zwischen 1914 und 1918 rigoros verfolgte Traum von der Vernichtung aller »unsichtbaren Feinde« und der Herstellung »reiner« Körper und Territorien rückte in weite Ferne. Die einstige Renommierwissenschaft musste in den 1920er Jahren eingestehen, dass sie mit ihren Denkfiguren das komplexe Zusammenspiel von Mikro- und Makroorganismen nicht mehr erklären konnte. Statt als »Krieg« konzipierte man nun das Verhältnis zwischen Bakterien und Menschen mit Begriffen wie »Gleichgewicht« oder »Symbiose«, einer Art friedlichen Koexistenz.

Die Studie wurde 2008 mit dem Henry-E.-Sigerist-Preis für Nachwuchsförderung der Schweizerischen Gesellschaft für Geschichte der Medizin und Naturwissenschaften ausgezeichnet.


In der Reihe erschienen
Christoph Gradmann: Krankheit im Labor. Robert Koch und die medizinische Bakteriologie (2005)
''Vorbei die Träume, dass sich Infektionskrankheiten ganz auslöschen lassen: Silvia Bergers Rückblick auf die Bakteriologie ist ein lesenswertes Lehrstück für eine aktuelle Einsicht.'' (Thomas Weber, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2009) ''Berger (...) belegt in ihrem Werk, nicht als Erste, aber mit großer Belesenheit und Klugheit, wie sehr moderne Gesellschaften eine Zentralmetapher für bare Münze nahmen: die vom bösen Feind Mikroorganismus, der in den reinen Körper des Gesunden eindringt.'' (Andreas Weber, DIE ZEIT, 19.11.2009) ''Silvia Berger bewältigt mit bewundernswerter Souveränität die Mammutaufgabe, für den ganzen Zeitraum von ihrer Entstehung bis zum Ende der Weimarer Republik und sogar darüber hinaus die intellektuellen und zu einem großen Teil auch institutionellen Entwicklungen der deutschsprachigen Bakteriologie zu untersuchen.''(Walter Bruchhausen, Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, 19/2011)

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''Vorbei die Träume, dass sich Infektionskrankheiten ganz auslöschen lassen: Silvia Bergers Rückblick auf die Bakteriologie ist ein lesenswertes Lehrstück für eine aktuelle Einsicht.'' (Thomas Weber, Frankfurter Allgemeine Zeitung, 21.11.2009) ''Berger (...) belegt in ihrem Werk, nicht als Erste, aber mit großer Belesenheit und Klugheit, wie sehr moderne Gesellschaften eine Zentralmetapher für bare Münze nahmen: die vom bösen Feind Mikroorganismus, der in den reinen Körper des Gesunden eindringt.'' (Andreas Weber, DIE ZEIT, 19.11.2009) ''Silvia Berger bewältigt mit bewundernswerter Souveränität die Mammutaufgabe, für den ganzen Zeitraum von ihrer Entstehung bis zum Ende der Weimarer Republik und sogar darüber hinaus die intellektuellen und zu einem großen Teil auch institutionellen Entwicklungen der deutschsprachigen Bakteriologie zu untersuchen.''(Walter Bruchhausen, Zeitschrift für Geschichte der Wissenschaften, Technik und Medizin, 19/2011)