Die Entwicklung in den modernen Industriestaaten der Welt ist leider an der ureigenen Natur des Individuums vorbeigeplant worden. Sowohl Mann als auch Frau sind kaum in der Lage, ihre ursprünglichen Bedürfnisse zu realisieren. Man hat es hier mit einem Entfremdungsprozeß zu tun, der beide Geschlechter zu Opfern macht.
Gerade die Frau - dank neupropagierter Ziele wie Karriere, Individualismus usw., die das bisherige Endprodukt der Moderne darstellen - hat sich am meisten von ihren eigentlichen von Gott vorbestimmten Eigenschaften entfernt. Gepaart mit der Neigung des Mannes sich zu bestätigen, bietet sich die Frau so als Mittel zum Zweck an. Er möchte vor allem die Frau beherrschen, wobei er sichjedes Mittels bis hin zum Missbrauch des Glaubens als unbewusstem Instrument zu ihrer Unterdrückung bedient. Wirft man einen Blick auf die Statistiken, so erkennt man bereits Hinweise für diese aufgestellten Thesen. Dieser Mechanismus wirkt leider über sämtliche religiösen und geografischen Grenzen hinweg.
Dieses Buch behandelt die Situation der Frau sowohl im islamischen als auch im christlichen Raum in der Interaktion mit den entsprechenden Religionen.
Christa Ginaidi wurde 1950 in Karlsruhe geboren. Sie war katholisch, durch das gemeinsame Studium der Kirchengeschichte mit ihrem Ehemann und vor allem durch das Kennenlernen der islamischen Glaubenslehre konvertierte sie gegen den Willen ihres Mannes zum Islam. Mit ihrem ägyptischen Ehemann lebt sie seit über 35 Jahren in einer glücklichen Ehe. Ihre Erfahrungen mit den Verwandten ihres Mannes und gemeinsamen muslimischen Freunden hat sie in diesem Buch artikuliert.
Dr. Ahmed Ginaidi wurde 1943 in Kairo geboren. Er ist Muslim und lebt seit 1961 in der BRD. Seit mehr als 30 Jahren ist er als Wissenschaftlicher Mitarbeiter und Lehrbeauftragter für islamwissenschaftliche Veranstaltungen an der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe tätig sowie sehr aktiv im Bereich des interreligiösen Dialogs. Außerdem veröffentlichte er Bücher über den interreligiösen Dialog und Jesus Christus und Maria aus koranisch-islamischer Perspektive.