Gusano, anapista, marielito, lumbrón - groß ist die Zahl der Wörter, die an sich oder in ihren
jeweiligen Bedeutungen Eigenheiten der Sprache Kubas, sozusagen "endemische" Varietäten
des Spanischen darstellen. In der langen Geschichte der Insel war, auch in sprachlicher
Hinsicht, ein Ereignis von besonderer Bedeutung - der "triunfo de la revolución" am 1. Januar
1959. Mit der Machtübernahme durch Fidel Castro brach für die Kubaner eine neue Ära an, in
deren Verlauf die kubanische Gesellschaft einschneidenden Veränderungen unterworfen war.
Auch an der Sprache gingen die Entwicklungen nach 1959 nicht spurlos vorbei. Viele Wörter,
Redewendungen und Wortbedeutungen des gegenwärtigen kubanischen Spanisch reflektieren
die gesellschaftlichen und politischen Umwandlungen der vergangenen Jahrzehnte.
Diesen "politisch beeinflussten" Kubanismen widmet sich das vorliegende Buch und
versucht, in übersichtlicher und (auch für nicht spanisch Sprechende) verständlicher Form zu
veranschaulichen, welche der Besonderheiten des kubanischen Spanisch auf Auswirkungen
der politischen Verhältnisse Kubas zurückgeführt werden können.