Während des 19. und noch beginnenden 20. Jahrhunderts wurde das Buch Ester im wesentlichen auf der einen Seite verworfen, wobei manche es sogar aus dem Kanon der Bibel entfernt wissen wollten. Andererseits erkannte man einen in ihm ruhenden religiösen Gehalt. Gleichwohl blieb es theologisch am Rande liegen und ohne Wirkung im Raum der Kirche. Das nach vereinzelten älteren Vorläufern seit einigen Jahrzehnten literarisch begründete und die Zeitgeschichte zur Geltung bringende Verständnis vermag heute dem Eigenzeugnis des Buches gerecht zu werden und eröffnet die Möglichkeit, es dem Reichtum biblischer Glaubensbekundungen zu integrieren.
Aus dem Inhalt: Die Beurteilung des Esterbuchs seit dem Aufkommen der historisch-kritischen Forschung: ablehnend oder befürwortend - Darstellung der Versuche, die literarische Eigenart dieses biblischen Buches zu erfassen, das schliesslich als Stück einer spezifischen jüdischen Literaturgattung begriffen wird.