Im Übergang von der "Vormoderne" zur "Moderne" hat sich nicht nur das Bild der Frau, sondern auch die Frauenbildung in Korea dramatisch geändert. War Frauenbildung in der traditionell konfuzianischen, patriarchalisch bestimmten Gesellschaft verstanden worden als "Tugenderziehung", während gesellschaftliche Anerkennung vermittelndes "Wissen" den Männern der herrschenden Schicht vorbehalten blieb, so wird seit Ende des 19. Jahrhunderts in einem langen und widersprüchlichen Kampf, an dem gerade auch Frauen Anteil hatten, ein mit bisher gültigen Tabus brechendes Erziehungssystem durchgesetzt, mit zum Teil ganz neuen Erziehungszielen und Idealen. Die Untersuchung gilt der historischen Erforschung dieses Prozesses, der Frauen erstmals demokratische Emanzipationschancen einräumte.
Aus dem Inhalt: Frauenbildung in Korea von der Zeit vor 1876 bis 1910 - Stellung der Frau im traditionellen Sittengesetz - Zur Praxis der "Frauenbildung" - Der Beginn der neuzeitlichen Bildung - Ausbildungswandel vom Lernziel "Tugend" zum Lernziel "Wissen" - Frauenbildung im Reform- und Modernisierungskontext - Die zukünftige Wirkung von Frauenbildung und Frauenbewegung.