Polizei und Politische Bildung

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ISBN-13:
9783531158907
Veröffentl:
2008
Einband:
Paperback
Erscheinungsdatum:
28.08.2008
Seiten:
228
Autor:
Peter Leßmann-Faust
Gewicht:
337 g
Format:
210x148x15 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:
Peter Leßmann-Faust Vor 14-jährigen Schülerinnen und Schülern eines Leipziger Gymnasiums hielt der Chef der Polizeidirektion Westsachsen im Januar 2005 einen Vortrag über Rechtsextremismus. Er traf auf Interesse, aber kaum auf Wissen oder - schichtskenntnisse. "Wir müssen viel mehr in die Schulen rein, in die Köpfe der Kinder, Lehrer motivieren (. . . ) Wir müssen viel, viel mehr tun" so seine Schluss- 1 folgerung. Was hier über die Geschichtskenntnisse und das politische Interesse von Schülerinnen und Schülern der Mittelstufe ausgesagt wird, mag im Länd- oder Schulvergleich im Detail variieren, gibt aber im Wesentlichen die Realität wider. Ebenso ist die Schlussfolgerung, die der Direktionsleiter zieht, seit Jahren Gemeingut der verbalen Auseinandersetzung mit dem Rechtsextremismus. Interessant erscheint gleichwohl ein anderer Aspekt: Ein Polizist klärt - - fensichtlich im Rahmen seiner Dienstgeschäfte - Schülerinnen und Schüler über Rechtsextremismus auf, betreibt also politische Bildung. Eine weitere, neue Aufgabe der Polizei? Die Ausweitung von Kompetenzen, Zuständigkeiten und Arbeitsbereichen 2 ist eine Perspektive, unter der man die Geschichte der Polizei fassen kann. - abhängig von den Wissenschaften, die sich mit der Polizei beschäftigen - die 3 Etablierung einer "Polizeiwissenschaft" ist derzeit in der Diskussion - schwankt das Bild der Polizei in der öffentlichen Meinungsbildung. Der Hinweis in einem Zeitungsartikel, dass ein Polizeibeamter des höheren Dienstes in der Schule Aufklärungsarbeit über Rechtsextremismus leistet, geschieht heute beiläufig, ist unspektakulär.
Nach der Erfahrung des terroristischen Gebrauchs von Polizeigewalt im nationalsozialistischen Regime und nach den Erfahrungen und Belastungen der protestbewegten Jahre zwischen 1960 und 1980 ist der Autoritätsanspruch der Polizei kommunikativ trainiert und geglättet. Was hat die Veränderungen im Selbstverständnis und Verhaltensrepertoire der Polizei in den vergangenen Jahrzehnten der Bundesrepublik gekennzeichnet?Die Beiträge dieses Buches verfolgen den Wandel der Polizei unter dem Einfluss der gesellschaftlichen Veränderungen seit den 60er Jahren, die teils langwierige Ablösung tradierter Führungs- und Ausbildungsstile, die durch die Einstellung von Frauen seit Ende der 70er Jahre angestoßene Gender-Debatte und Variation maskuliner "policing"-Modelle in der Polizei und skizzieren zu erwartende Folgen der gegenwärtigen Europäisierung der Polizeiarbeit.Die Autorinnen und Autoren widmen sich einem Bereich in der Ausbildung der Polizei, der in den letzten Jahrzehnten ausgebaut worden ist und an Bedeutung gewonnen hat: der Politischen Bildung.
Zwischen Tradition und Umbruch. Schutzpolizei in den 1950er bis 1970er Jahren (Personal, Ausbildung, Revierdienst, Großeinsätze).- Bürger kontrollieren die Polizei?.- Interview mit Gerda Maibach.- Polizeiarbeit - immer noch Männersache? Tradition, Hegemonie und die Folgen der Geschlechterdebatte in der Polizei.- Politische Bildung durch Geschichtsarbeit: Das Projekt "Sozialgeschichte der Polizei in Gelsenkirchen".- Historisch-politische Bildungsarbeit für die Polizei am authentischen Ort.- Akademische Freiheiten im Korsett eines verschulten Studienbetriebs - Das Studium für Polizeivollzugsbeamte an der Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen.- Interview mit Klaus-Peter Hufer.- Polizei und staatliches Gewaltmonopol in der Internationalisierung.
Polizeiarbeit zwischen Tradition und Umbruch

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