Behindertentourismus auf der Insel Sylt

Ein unentdecktes Marktsegment?
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ISBN-13:
9783838611570
Veröffentl:
1998
Einband:
Paperback
Erscheinungsdatum:
18.11.1998
Seiten:
168
Autor:
Stephanie Philipp
Gewicht:
253 g
Format:
210x148x12 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:
Diplomarbeit aus dem Jahr 1998 im Fachbereich Geowissenschaften / Geographie - Wirtschaftsgeographie, Note: 2,3, Technische Universität München (Fakultät für Wirtschafts- und Sozialwissenschaften), Sprache: Deutsch, Abstract: Inhaltsangabe:Einleitung:
"Niemand darf wegen seiner Behinderung benachteiligt werden." (GG, Art. 3 Abs. 3 Satz 2)
Dieses Gleichstellungsgesetz, das erst im September 1994 im Grundgesetz verankert wurde, ist bislang noch keine Garantie dafür, daß behinderte Menschen ebenso behandelt werden wie Nichtbehinderte. Vielmehr sind behinderte Menschen in unserer Gesellschaft immer noch massiven Schwierigkeiten im alltäglichen Leben ausgesetzt. Das Bürgerrecht auf Reisen und Erholung können Behinderte nur mit hohem Aufwand nutzen. Die Benachteiligungen, die für Menschen mit einer Behinderung bei Reisen entstehen, äußern sich vorwiegend darin, daß ihnen zumeist der Zugang zu öffentlichen Verkehrsmitteln, Besucherattraktionen und Beherbergungen verwehrt bleibt.
Bislang gibt es nur wenige Reiseveranstalter, die sich auf die Belange von Behinderten eingestellt haben, obwohl nach Schätzungen der Bundesregierung zirka 3 Millionen von 6,5 Millionen behinderten Menschen in der Bundesrepublik verreisten. Der Behindertentourismus ist somit ein nicht zu verachtendes Marktsegment für die Tourismusindustrie.
Begeben sich behinderte Menschen - speziell Rollstuhlfahrer - ohne die Mittlerfunktion eines Reiseveranstalters, auf die Suche nach einem geeigneten Urlaubsziel, so muß vorab die Barrierefreiheit der Unterkunft überprüft werden. Unter Barrierefreiheit versteht man die uneingeschränkte Zugänglichkeit des Gebäudes. Wichtig ist hierbei ein stufenloser oder mit Rampe erreichbarer Eingang, eine ausreichende Wendemöglichkeit in den einzelnen Räumen, vor allem für Rollstuhlfahrer. Steht das Urlaubsziel und die Unterkunft fest, wird als nächstes die Anreise organisiert. Reist ein Rollstuhlfahrer nicht mit dem eigenen Pkw an, so muß er bei der Bahn oder den jeweiligen Fluggesellschaften die Mitarbeiter bzw. die Helfer von sozialen Organisationen (z. B. Malteser, DRK) benachrichtigen, die bei einem Ein- und Ausstieg in das jeweilige Transportmittel helfen. Vor allem Rollstuhlfahrer haben Schwierigkeiten, selbständig in das Fahrzeug zu gelangen, und sind auf fremde Hilfe angewiesen.
In dieser Arbeit wurde untersucht, wie das aktuelle Angebot auf der Insel Sylt für behinderte Touristen ist, welche Einstellungen die Anbieter in bezug auf den Behindertentourismus haben und wie die Nachfrager, speziell Rollstuhlfahrer, die Nordseeinsel als Urlaubsregion sehen.
Die Ergebnisse waren zum größten Teil niederschmetternd. Bislang werden auf Sylt nur neun Unterkunftsmöglichkeiten für behinderte Touristen angeboten. Die Anreise per Bahn oder mit dem Flugzeug ist vor allem für Rollstuhlfahrer problemlos möglich, da der Bahnhof sowie der Flughafen in Westerland weitestgehend barrierefrei ausgestattet sind. Für Rollstuhlfahrer ist es sehr viel schwieriger, die gleichen Freizeitmöglichkeiten zu nutzen wie für Nichtbehinderte. Viele Sehenswürdigkeiten, Museen und Wanderwege verfügen nicht über befestigte Wege oder sind nur über Stufen zu erreichen.
Die Ergebnisse der geführten Expertengespräche auf Sylt bestätigten, daß dieses bislang noch unentdeckte Marktsegment nicht ausgebaut werden wird. Die häufigsten Argumente gegen einen behindertengerechten Ausbau waren:
- "Behinderte sind lediglich eine Nische, aber kein Garant, der die Wirtschaftlichkeit im Tourismus tragen kann.".
- "Sylt ist noch nicht gewappnet, sich auf den Behindertentourismus einzustellen.".
- "Die Hemmschwelle ist einfach zu hoch, sich auf diese bislang noch gesellschaftlich ausgegrenzte Persönlichkeit einzustellen.".
- "Warum sollte ich die behindertengerechten Sanitärräume in die Zimmer integrieren, da fühlen sich ja andere Gäste wie im Krankenh...

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