Das resonante Schweigen

Die Rhetorik der erzählten Welt in Kafkas 'Der Verschollene', Schnitzlers 'Therese' und Walsers 'Räuber-Roman'. Diss.
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594 g
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235x188x35 mm
Beschreibung:
In der Literatur der Klassischen Moderne ist das Schweigen nicht nur ein Thema, es ist auch eine narrative Strategie. In dem Buch wird das Schweigen daher als ein Phänomen zwischen Sprache und Darstellung beschrieben. In Franz Kafkas Der Verschollene, Arthur Schnitzlers Therese und Robert Walsers Räuber-Roman beeinflusst das Schweigen gezielt Darstellungen im Erzähldiskurs, es zeitigt Folgen für die Weise, in der der Leser sich die Textwelt vorstellt, und es kommt zudem - und dies bildet das wichtigste Merkmal der modernen Funktion des Schweigens - etwa als dekonstruktive Spur in der Textwelt vor: als hybride, wahnsinnige, aber vor allem als schweigende oder staunende Romanfigur, die sprachlich nicht zu ergründen ist. Obschon das Schweigen am Offensichtlichsten auf der Ebene der dargestellten Realität hervortritt, werden in der vorliegenden Studie vernehmlich die Wirkungen des Schweigens im Textverlauf anhand einer Analyse von narrativen Handlungen, die sowohl auf der Ebene des Erzähldiskurses als auch auf der der erzählten Welt situiert werden, tiefer ausgelotet. Die reichhaltige Auswahl an philosophischen Studien zum Schweigen wird mit diesem Buch um eine dezidiert narrative Perspektive erweitert. De Bruykers Studie stellt einen Versuch dar, eine 'postklassische' Narratologie weiter zu entwickeln, indem sie Problemkategorien der Narratologie ('Negation', 'Hybridität', 'Unzuverlässigkeit') als Bausteine von 'verschwiegenen' Erlebnisbereichen sichtbar macht. Sie erläutert, wie das Bedeutungspotential von Kafkas, Schnitzlers und Walsers fiktionalen Welten durch das Grenzen aufzeigende Schweigen hervortritt und wie die Werke anhand des diffizilen Wechselbezugs zwischen Erzähldiskurs und Textwelt eine narrative Identität und einen impliziten Weltblick aufbauen.

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