’Der Zündstoff liegt, der diese Mine donnernd sprengt gen Himmel

Strategien der Ordnungsdestruktion in Franz Grillparzers dramatischem Werk. Diss.
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460 g
Format:
235x188x35 mm
Beschreibung:
Langweilig, unzeitgemäß, bieder - das sind Etiketten, die Franz Grillparzer hartnäckig anhaften. Dieses Buch weist nach, dass das angeblich so zersplitterte Werk um ein mitnichten unzeitgemäßes Grundthema kreist: Immer geht es Grillparzer darum, das Verhältnis des einzelnen zur gesellschaftlichen Ordnung zu bestimmen. Während die frühen Dramen behaupten, dass sich psychische Ganzheit und Gesundheit der Figuren um den Preis der Integration in die vorgefundene Ordnung erkaufen lassen würden, werden die späten Texte zunehmend skeptischer: Die gesellschaftlichen Ordnungen selbst werden brüchig und stellen keine Integrationsangebote mehr bereit. Orientierungslosigkeit und psychische Krankheiten der Figuren sind die Folge. Dass Grillparzer diesen Prozess des Verlusts der Ordnung einseitig negativ zeichnet, dass er im Aufbrechen überkommener Strukturen keine Chancen, sondern nur Risiken zu sehen vermag und dass er ein Festhalten an Ordnungen auch dann noch propagiert, wenn er ihre Sinnentleertheit eingestehen muss, weist ihn als konservativen Autor aus. Mitnichten sind seine Texte deshalb aber "bieder". Vielmehr artikuliert er in ihnen präzise und vielschichtig die großen Themen seiner Zeit und die Ängste, die mit ihnen verbunden sind.
Langweilig, unzeitgemäß, bieder das sind Etiketten, die Franz Grillparzer hartnäckig anhaften. Dieses Buch weist nach, dass das angeblich so zersplitterte Werk um ein mitnichten unzeitgemäßes Grundthema kreist: Immer geht es Grillparzer darum, das Verhältnis des einzelnen zur gesellschaftlichen Ordnung zu bestimmen. Während die frühen Dramen behaupten, dass sich psychische Ganzheit und Gesundheit der Figuren um den Preis der Integration in die vorgefundene Ordnung erkaufen lassen würden, werden die späten Texte zunehmend skeptischer: Die gesellschaftlichen Ordnungen selbst werden brüchig und stellen keine Integrationsangebote mehr bereit. Orientierungslosigkeit und psychische Krankheiten der Figuren sind die Folge. Dass Grillparzer diesen Prozess des Verlusts der Ordnung einseitig negativ zeichnet, dass er im Aufbrechen überkommener Strukturen keine Chancen, sondern nur Risiken zu sehen vermag und dass er ein Festhalten an Ordnungen auch dann noch propagiert, wenn er ihre Sinnentleertheit eingestehen muss, weist ihn als konservativen Autor aus. Mitnichten sind seine Texte deshalb aber bieder. Vielmehr artikuliert er in ihnen präzise und vielschichtig die großen Themen seiner Zeit und die Ängste, die mit ihnen verbunden sind.

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