Gefährten im Unglück

Die Protagonisten narrativer Texte von E. T. A. Hoffmann sowie von Novalis, Goethe und Kleist. Diss.
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640 g
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235x188x35 mm
Beschreibung:
Wie reagiert erzählende Literatur um 1800 auf den zunehmend als problematisch erfahrenen dualistischen Widerspruch zwischen geistiger Freiheit und Individualität des Menschen und seiner Bedingtheit durch Natur und Gesellschaft? Die in den Protagonisten narrativer Texte ästhetisch gestalteten anthropologischen Konzepte oder "Menschenbilder" können als Antworten auf das Problem aufgefaßt werden. Um Erzählungen E. T. A. Hoffmanns wird eine Textkonstellation erstellt. In vergleichenden Interpretationen wird vor allem die Position dieses Autors in ihrem Verhältnis zu denen der anderen gekennzeichnet.Mit seinem Plädoyer für ein bewußtes Leben mit unlösbaren Widersprüchen hat Hoffmann auch der postmodernen Flucht des Menschen aus der Dualität und damit aus seiner Verantwortung, seiner Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit etwas entgegenzusetzen.
Wie reagiert erzählende Literatur um 1800 auf die zunehmend als Widerspruch erfahrene Zwischenstellung des Menschen in der Dualität von physischer und psychischer Welt? Die vorliegende Arbeit fasst narrative Texte und insbesondere die Protagonisten als ästhetisch gestaltete anthropologische Konzepte als Menschenbilder auf. Sie werden einander in einem konstellativen Textvergleich gegenüberstellt, womit ein Ansatz literaturgeschichtlicher Untersuchung gefunden wird, der zwischen Monographie und systematischem Überblick steht. Ins Zentrum der Konstellation wird E. T. A. Hoffmann gerückt, so dass vor allem seine Position in der mehrfachen Abgrenzung gegenüber anderen Autoren bestimmt werden kann. Hoffmanns Figuren müssen sich bewusst mit dem Zugleich von individueller geistiger Freiheit und Abhängigkeit von Natur und Gesellschaft auseinandersetzen. Dieser als schmerzlich, doch unausweichlich erfahrene Widerspruch ist, anders als bei Novalis, nicht durch eine höhere Bezugsebene vermittelbar, anders als bei Goethe, nicht durch das Finden der rechten Balance abzumildern, und auch, anders als bei Kleist, nicht durch Überwindung einer Seite durch die andere auflösbar. Er ist vielmehr nur mit Hilfe des Bewusstseins der Duplizität zu bestehen, einer Haltung der Akzeptanz des Sowohl-als-auch zweier prinzipiell unvereinbarer Seiten des menschlichen Wesens. Mit seinem Plädoyer für das Leben mit als unlösbar erkannten Widersprüchen hat Hoffman der postmodernen Flucht des Menschen aus der Dualität und damit aus seiner Verantwortung, seiner Entscheidungs- und Handlungsfähigkeit etwas entgegenzusetzen.

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