Entfernte Freunde

Nietzsche, Freud, Kafka und die Freundschaft der Moderne
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Beschreibung:
Bevor Freundschaft als Thema gegen Ende des 20. Jahrhunderts in den Geistes- wie den Sozialwissenschaften zu florieren begann, herrschte lange Stille um einen Begriff, der seit der Antike zum festen Inventar von Denken und Kultur gehört und sich scheinbar im ,Freundschaftskult' des deutschen 18. Jahrhunderts erfüllt und überholt hatte. Und tatsächlich wandelt sich im 19. Jahrhundert, in der Abkehr vom Glauben an die Realisierbarkeit des Ideals unter den Gegebenheiten radikaler Immanenz, die kanonische Rede von der Seltenheit ,wahrer' Freundschaft in die Rede von der Unmöglichkeit derselben. Dies mag vorerst das Ende der Bedeutung von Freundschaft als einer Leitkategorie der Philosophie und der Literatur bezeichnen; andererseits, so die These der vorliegenden Studie, konstituiert sich die Moderne oder ,das Neue' von Philosophie, Psychoanalyse und Literatur mit der Freundschaft als Konzept wie auch dem je konkreten Freund an der Schnittstelle von Leben und Werk. Im Zuge von Lektüren (auto)biographi-scher, fiktiver und theoretischer Texte zeigt sich, wie jeder dieser Autoren, gerade im jeweiligen entscheidenden Ansatz zum ,eigenen' Werk, mit der Befragung der Kernprobleme in der Definition von Freundschaft seit Platon befaßt ist. Noch oder gerade da, wo das Ende der Freundschaft beschworen wird, beharrt der Wunsch nach ihr, da mit der Freundschaft die Möglichkeit des Schreibens und die Frage einer ethischen und ästhetischen Existenz jenseits des Familiären auf dem Spiel stehen.

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