Externe Finanzierung, Aktienperformance und Analystenresearch

Moderne Kapitalmärkte spielen eine Schlüsselrolle bei der Vermittlung von anlagesuchendem Kapital in die produktivsten Verwendungszwecke. Der Erfolg der Kapitalmärkte beruht dabei nicht zuletzt auf einer effizienten Preisbildung, indem Unternehmen einerseits neues Kapital jederzeit zu „fairen“ Bedingungen erlangen können, und Investoren anderseits in der Lage sind, auf ihren Investments eine dem Risiko angepasste Rendite zu erzielen. Jüngste Erkenntnisse der Finanzmarktforschung deuten allerdings darauf hin, dass diese Voraussetzung nicht durchwegs gegeben ist. So dokumentieren verschiedene Studien eine unterdurchschnittliche Aktienkursperformance nach Kapitalaufnahmen und umgekehrt eine überdurchschnittliche Aktienkursperformance nach Kapitalrückzahlungen. Simon Lamprecht geht den verschiedenen Erklärungsansätzen für dieses Phänomen nach. Er analysiert insbesondere die Erwartungsbildung der Investoren und die Rolle der Finanzanalysten in diesem Prozess und überprüft die gewonnenen Erkenntnisse anhand einer breit abgestützten empirischen Untersuchung für die USA und verschiedene europäische Länder. Die Arbeit liefert damit aufschlussreiche Hinweise über die Effizienz der Kapitalmärkte im Zusammenhang mit Finanzierungstransaktionen und die sich daraus ergebenden Konsequenzen für die betroffenen Unternehmen und Investoren.