Karl der Große als Vater Europas? Auf der Suche nach einem Symbol für

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ISBN-13:
9783638866293
Veröffentl:
2007
Einband:
Paperback
Erscheinungsdatum:
03.12.2007
Seiten:
64
Autor:
Jana Silvia Lippmann
Gewicht:
107 g
Format:
210x148x5 mm
Sprache:
Deutsch
Beschreibung:
Magisterarbeit aus dem Jahr 2005 im Fachbereich Romanistik - Französisch - Landeskunde / Kultur, Note: 1,3, Technische Universität Chemnitz (Philosophische Fakultät), 38 Quellen im Literaturverzeichnis, Sprache: Deutsch, Abstract: Die europäische Integration ist heute ein wichtiges politisches Thema. Bei der Suche nach einer Identifikations- und Gründungsfigur stößt man auf Karl den Großen. In zeitgenössischen Lobgedichten zu Beginn des 9. Jahrhunderts wird der Begriff Europa häufig gebraucht und mit dem karolingischen Reich gleich gesetzt. Sein Herrscher Karl der Große wird mit dem Titel Pater Europae - Vater Europas geschmückt. Dieses Bild eines fürsorglichen Vaters, der sich um die Belange ganz Europas kümmert, hat sich in der Geschichtsbetrachtung erhalten und bietet sich als Symbol für die europäische Einheit an. Doch kann man den Anfang Europas, den Beginn eines europäischen Gedankens und eines Gemeinschaftsgefühls tatsächlich in ein so fernes Jahrhundert legen?
Der Begriff Europa ist alt, seine Bedeutung wandelte sich mehrfach, passte sich den jeweiligen Erfordernissen an. Ebenso hat sich auch das Bild, das sich die Menschen von Karl dem Großen machen und gemacht haben, innerhalb von mehr als tausend Jahren verändert. Der karolingische Kaiser ging in die Literatur ein, regte die Fantasie der Menschen an und wurde zu einem Mythos, der bei Bedarf für die eigenen Ziele verwendet werden konnte. Immer wieder diente Karl der Große als Vorbild und Legitimation für nachfolgende Herrscher.
Obwohl das Karlsbild inzwischen soweit verblasst ist, dass sich heute kein Politiker mehr in seinem Alltagsgeschäft auf das Vorbild Karls des Großen beruft, wandelt sich die Einstellung zum Kaiser des christlichen Abendlandes, sobald es um große europäische Veranstaltungen geht. Bei Festreden, zum Beispiel bei der jährlichen Verleihung des Karlspreises, nutzt man Karl den Großen als Identifikationsfigur und preist sein mittelalterliches Europa, das man kurzerhand mit dem heutigen Europa gleichsetzt. Dann erinnert man sich wieder an Karl den Großen, den Vater Europas.
Doch was macht einen Vater Europas aus? Welche Leistungen berechtigen zu einem solchen Titel? Oder handelt es sich damals wie heute nur um eine wohl klingende Metapher, um ein übertriebene Herrscherlob, dem der Bezug zur Realität fehlt?

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