Die Genese der juristischen Fachpresse im deutschen Kaiserreich und ihr eventueller Beitrag zur Auflösung der Weimarer Republik sind bislang weitgehend unerforscht. Nach einer Einführung in die bis ins 16. Jahrhundert zurückzuverfolgenden Ursprünge der juristischen Publikationskultur, der Darstellung ihrer Strukturen und der für sie geltenden normativen Grundlagen, werden die in den bedeutendsten juristischen Fachzeitschriften der Spätphase der Weimarer Republik zum Ausdruck kommenden Haltungen und politischen Einstellungen auf der Grundlage eines mentalitätsgeschichtlichen Ansatzes analysiert. Die als Resümee zusammengefaßten Ergebnisse der Untersuchung zeigen, daß in der juristischen Fachpresse bereits vor der Wahl Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933 durchaus unterschiedliche Affinitäten zum Nationalsozialismus und verschiedene Formen der Öffnung bzw. Opposition bestanden.
Aus dem Inhalt: Entstehung und Struktur der juristischen Fachpresse - Die juristischen Universalzeitschriften bis 1930 - Die juristischen Universalzeitschriften zwischen Demokratie und Diktatur: 1930 bis 1933.