Der Neuaufbruch der volkssprachlichen Literatur im späten 11. Jahrhundert in Deutschland wird vom Wiedererzählen biblischer Stoffe dominiert. Diese bibelepischen Texte stellen keine Übersetzungen dar, sondern weisen eigene stoffliche und erzähltechnische Strukturen auf, deren Klärung bislang nur unvollständig gelungen ist. Die Arbeit erhellt die Bauformen zweier mit Illustrationen überlieferter frühmittelhochdeutscher Bibeldichtungen dadurch, daß sie diese hinsichtlich ihrer inhaltlichen und strukturellen Gestaltung mit zeitgenössischen biblischen Bilderzyklen vergleicht.
Aus dem Inhalt: Analyse der Gliederungsverfahren in den Handschriften, des Verhältnisses von Text und Bild, der narrativen Struktur von Dichtungen und Bilderzyklen - Rückschlüsse von der Überlieferungslage auf Produktionsvoraussetzungen und Rezeptionsbedingungen.