Lebensbeschreibungen von Juden, die zum Christentum übergetreten sind, wurden seit der Reformation in großer Zahl vor allem im protestantischen Raum veröffentlicht. Sie sollten die Überlegenheit der christlichen Lehre beweisen und dienten als Argument für die Missionierung der Juden. Durch die Diskussion über Toleranz in Glaubensfragen gerieten diese Bestrebungen Ende des 18. Jahrhunderts in Mißkredit. Den Wandel im deutsch-jüdischen Verhältnis reflektieren zwei umfangreiche Autobiographien der Spätaufklärung, die hier in einer kommentierten Edition erstmals wieder zugänglich gemacht werden. Darüber hinaus werden die weitgehend vergessenen und im Kontext der Germanistik, Theologie, Judaistik und Geschichte bislang unbeachteten Quellen bibliographisch erfaßt und in der einleitenden Studie in Auszügen vorgestellt.
Aus dem Inhalt: Einleitung: Konvertiten und ihr Verhältnis zum Judentum; literarischer Stellenwert der Autobiographien - Edition - Bibliographie der Bekenntnisberichte und Autobiographien seit der Reformation.