Die Politisierung des Menschen

Instanzen der politischen Sozialisation. Ein Handbuch
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987 g
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229x152x35 mm
Beschreibung:
Die Politisierung des Menschen, die dem vorliegenden Buch seinen Titel gibt, d.h. die kurz-, mittel- oder langfristig mehr oder minder stabile Entstehung, Differenzierung und Veranderung der im engen und weiten Sinne staatsbiirgerlichen Dimensionen individueller Personlichkeit, umfaBt das komplizierte Zusammenwirken von Faktoren der Psyche und der mittelbaren wie unmittelbaren Umwelt. Seit etwa dreieinhalb Jahrzehnten hat es sich allgemein durchgesetzt, diesen komplexen Vorgang als politische Sozialisation zu bezeich nen. Deren Erforschung hat sich in den sechziger Jahren in den Vereinigten Staaten von Amerika als wichtiger Schwerpunkt der breiten Palette der Sozialwissenschaften etabliert. Auch in Deutschland ist seither in zunehmendem MaBe eine Vielzahl von empirischen und theoretischen Studien entstanden, die entweder ausdriicklich mit dem Begriff der politi schen Sozialisation operieren oder doch zumindest der Sache nach dem darin ausgedriick ten Problemfeld zuzurechnen sind. Die Beschaftigung mit politi scher Sozialisation stoBt keineswegs nur innerhalb der be grenzten Zirkel der Sozialwissenschaften, sondern auch in der Praxis der Politischen Bi/ dung und in der praktischen Politik selbst auf Interesse. Insbesondere der Zusammenbruch sozialistischer Systeme, aber auch bereits begonnene oder sich abzeichnende Umbriiche in Landern des Westens, Veranderungen im Gefiige entlegener Staaten sowie die Formation suprastaatlicher Gebilde und die Neuordnung der internationalen Beziehungen haben der Formulierung und Beantwortung von Fragen danach, auf welcher Grundlage und mit wel chen Ergebnissen sich Politisierung im Rahmen individueller und kollektiver Lernprozesse ereignet, entwickelt und umgestaltet, neue Aktualitat und eine gewisse Dringlichkeit ver liehen.
I. Einführung.- Die Politisierung des Menschen und die Instanzen der politischen Sozialisation: Problemfelder gesellschaftlicher Alltagspraxis und sozialwissenschaftlicher Theoriebildung.- II. Zentrale Instanzen der politischen Sozialisation: Primär- und Verstärkungseffekte zur Grundlegung der Politisierung.- Politische Sozialisation in der Familie.- Schule als vergesellschaftete Einrichtung: Heimlicher Lehrplan und politisches Lernen.- Das Schulfach 'Politische Bildung' als institutionalisierte politische Sozialisation.- Informelle Gleichaltrigen-Gruppen im Jugendalter und die Konstitution politischen Alltagsbewußtseins.- Politisches Lernen am beruflichen Arbeitsplatz zwischen Broterwerb und kollegialer Solidargemeinschaft.- Politische Sozialisation durch Massenmedien: Aufklärung, Manipulation und ungewollte Einflüsse.- Neue Technologien als Instrumente der Kulturindustrie: apersonale Herrschaft und politisches Lernen.- III. Direkte und indirekte Ergänzung der politischen Sozialisation: Politisierung in sekundären und tertiären Instanzen mit pädagogischer Relevanz.- Jugendfreizeitstätten und Einrichtungen der außerschulischen Jugendbildung als Orte entinstitutionalisierter politischer Sozialisation?.- Die Bundeswehr als Instanz der politischen Sozialisation.- Der Zivildienst als Instanz politischer Sozialisation.- Hochschule als Arbeitsplatz und politischer Lebensraum - zur Sozialisationsrelevanz der akademischen Freiheit.- Gewerkschaftliche Bildung und gesellschaftlich-politisches Lernen.- Außerschulische politische Bildung in staatlicher Verantwortung - das Beispiel der Bundeszentrale und der Landeszentralen für politische Bildung.- Volkshochschulen als Instanzen politischer Sozialisation.- Latente politische Sozialisation durch Sport.-Politische Sozialisation in der totalen und semitotalen Institution: Strafvollzug, Psychiatrie, Heimerziehung.- Soziale Selbsthilfegruppen und ihre Bedeutung für die Entwicklung der politischen Persönlichkeit.- IV. Politisierung durch allgemeine Lebensumstände: flankierende Sozialisationsinstanzen.- Politisch-ökonomische Rahmenbedingungen und individuelle wirtschaftliche Lage als Determinanten politischen Verhaltens in Deutschland.- Die Konsum- und Freizeitwelt als Sphäre des beiläufigen politischen Lernens.- Politische Sozialisation durch Arbeitslosigkeit.- Ländliche Lebenswelt und agrarpolitische Krise in ihren Auswirkungen auf das gesellschaftlich-politische Bewußtsein der bäuerlichen Bevölkerung.- Politische Sozialisation und politisches Lernen im Einwanderungsland.- Religion und Politik - zur spezifischen Sozialisatiosfunktion der Kirchen im säkularisierten Staat.- Politisches Lernen in der Risikogesellschaft: Krisen, Gefährdungen und Katastrophen als Sozialisationsfaktoren.- V. Elemente und Zusammenhänge des politischen Systems als Sozialisationsinstanzen: Bezugspunkte, Betätigungsfelder, Projektionsflächen und Stimulanzen der Politisierung.- Parteien als Instanzen der politischen Sozialisation.- Das Modell 'Bürgergutachten' als Organ politischen Lernens.- Politische Sozialisation durch Bildungsangebote parteinaher Stiftungen.- Bürgerinitiativen und ihr Beitrag zur politischen Sozialisation.- Organisierte und nicht-organisierte Friedens- und Ökologiebewegung als politisches Korrektiv und Instanz der politischen Sozialisation.- Geschlechterverhältnis und politischer Aufbruch von Frauen: Wandlungsprozesse zwischen Herausforderungen und Verhinderungen.- Skandale und politische Sozialisation: ein problematisches Verhältnis.- PolitischesSystem als strukturgeflechtliche Bezugsgröße politischer Sozialisation: Kernprobleme und Entwicklungslinien unter Berücksichtigung des Vereinigungsprozesses in Deutschland.- VI. Anhang.- Bibliographie: Politische Sozialisation.- Verzeichnis der Autorinnen und Autoren.

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